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An den
Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland
Herrn Gerhard Schroeder
Bundeskanzleramt Berlin
durchschriftlich:
An den Bundesminister
für Gesundheit
Frau Ulla Schmidt

03.12.2001

Offener Brief


Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

Ihre Regierung plant im Rahmen erforderlicher Einsparungen im Gesundheitswesen eine generelle "aut idem"-Regelung für die Abgabe von Medikamenten in der Apotheke. Die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates der Deutschen Liga zur Bekämpfung von Herzrhythmusstörungen e.V. wenden sich in großer Sorge um die Patienten mit teilweise lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen direkt an Sie.

Wir bitten sie dringend, diese Regelung nicht in Kraft zu setzen. Zum einen würde die Compliance der Herzrhythmuspatienten drastisch leiden, zum anderen könnte durch eine unterschiedliche Zubereitung (Galenik) der hochwirksamen antiarrhythmischen Wirkstoffe, die nahezu alle mit lebensbedrohlichen Nebenwirkungen verbunden sein können, eine ganz besondere Gefährdung für diese Patienten entstehen.

Generell ist die Therapie mit hochwirksamen und hochspezifischen Substanzen stets auch mit großen Risiken verbunden. Es ist daher wichtig, dass diese Wirkstoffe individuell verordnet werden und besonders regelmäßig eingenommen werden. Ein Wechsel in der Zubereitungsform (Tablette, Kapsel, Dragee, unterschiedliche Hilfs- und Verpackungsstoffe, unterschiedliche Freisetzungskinetik usw.) kann im Einzelfall den Patienten erheblich gefährden. Außerdem werden Verunsicherungen der Patienten gerade bei lebensbedrohlichen Indikationen provoziert. Dies führt zum unregelmäßigen Einnehmen der Medikamente und damit erst recht zur Gefährdung der Patienten.

Hochverehrter Herr Bundeskanzler, machen Sie von Ihrer Kompetenz Gebrauch, opfern Sie nicht die Sicherheit dieser lebensbedrohlich erkrankten Patienten für eine angebliche Kosteneinsparung, die auf andere Weise sicherlich besser und ungefährlicher herbeigeführt werden könnte.

Wir grüßen Sie in großer Sorge um unsere Patienten.

Die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates
der Deutsche Liga zur Bekämpfung von Herzrhythmusstörungen e.V.





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